Rhododendron sind an sich unkomplizierte und wenig anfällige Gehölze, wenn die Boden- und Standortbedingungen geeignet sind und eine optimale Wasser- und Nährstoffversorgung vorliegt. Stimmen die Standortbedingungen, Wasser- und Nährstoffversorgung allerdings nicht, so können eine Reihe von Mangelerscheinungen auftreten. Zudem können Pilze oder tierische Schädlinge zu Schäden an Rhododendron führen. Eine Übersicht der häufigsten Mangelerscheinungen und Schadbilder.
Das Schadbild: Zuerst weisen die älteren Blätter eine gleichmäßig hellgrüne oder gelbliche Färbung auf. Im weiteren Verlauf vergilbt auch das jüngere Laub. Es kommt zu vorzeitigem Blattfall im Sommer. Die Pflanzen haben keinen oder nur einen geringen Blütenknospenansatz.
Die Ursache: Durch eine schlechte Nährstoffversorgung kommt es zu Stickstoffmangel. Auch eine Bodenverdichtung kann zu Nährstoffmangel und der typischen Laubverfärbung führen.
Die Maßnahmen: Eine geeignete Düngung kann den Mangelsymptomen und der damit einhergehenden Schwächung der Pflanzen vorbeugen.
Das Schadbild: Jungen Blättern erscheinen gelb-grün mit dunkelgrünen, scharf abgegrenzten Blattadern (Chlorose).
Ursache: Die Pflanze leidet an Eisenmangel. Häufig ist aber nicht zu wenig Eisen im Boden vorhanden, sondern ein zu hoher pH-Wert des Bodens verhindert die Aufnahme durch die Pflanze.
Maßnahmen: Herabsenkung des pH-Wertes des Bodens und/oder. eine Düngung mit Spurenelementpräparaten. Der Handel bietet entsprechende Spezialpräparate.
Schadbild: Die Blätter oder Blattränder sind braun und abgestorben, Blütenknospen erscheinen ‚ertrocknet’.
Ursache: Bei kaltem, trockenem und windigen Winterwetter, kann es bei empfindlicheren Sorten zu Frostschäden kommen.
Maßnahmen: Windschutz und Schattieren der Pflanzen mit Tannenreisig oder Schilfmatten kann dann zusätzlichen Schutz bieten. Stärkere Frostschäden können aus/zurück geschnitten werden.
Schadbild: Die Blattspreiten sind gelb oder bräunlich während beschattete Blattflächen keine Schäden zeigen.
Ursache: Nach starker Sonneneinstrahlung, besonders im Juni und Juli, kann es bei empfindlichen Sorten zu Sonnenbrand kommen.
Maßnahmen: Vor allem bei empfindlicheren Sorten sollte auf halbschattige Standorte ohne Mittagssonne geachtet werden.
Schadbild: Die Blätter sind an der Oberseite hell und dunkel gesprenkelt, während sich an der Blattunterseit feuchte oder eingetrocknete, dunkle, lackartige Kotflecken befinden. Die Blattränder biegen sich nach unten und verdorren allmählich.
Ursache: Die Rhododendronhautwanze legt ihre Eier ab Ende Juli bis in den Herbst bevorzugt an der Unterseite der oberen Blätter ab. Die Eier befinden sich entlang der Blattmittelrippe und werden von einem Kottröpfchen überdeckt. Die Eier überwintern und ab Mitte Mai schlüpfen die Larven, die sich bis Ende Juli zu den erwachsenen Wanzen entwickeln.
Die Wanzen saugen an den Blättern.
Rhododendron mit einer filzigen Blattunterseite (z.B. Rhododendron Yakushimanum) werden gemieden.
Maßnahmen: Durch ihre häutigen Flügel sind die Tiere auf den Blättern gut getarnt und damit nur schwer erkennbar.
Direkt nach der Blüte können die jungen Larven mit einem Spritzmittel gegen saugende Insekten bekämpft werden.
Eine chemische Bekämpfung ist meist nicht notwendig.
Schadbild: Ab Mai finden sich an den Blatträndern u-förmige Fraßstellen.
Der Schaden entsteht durch den erwachsenen gefurchter Dickmaulrüßler (Käferstadium).
Weniger sichtbar aber gefährlicher für die Pflanzen sind die Larven, die sich über die feinen Wurzeln hermachen.
Bei starkem Befall durch die Larven kränkeln die Pflanzen, welken und gehen schließlich ein.
Ursache: Die bis 1,3 cm großen, grauschwarzen Käfer mit dem namensgebenden breitem, gefurchtem Rüssel sind nachtaktiv.
Tagsüber verstecken sie sich am Boden unter der Pflanze oder dicht unter der Bodenoberfläche.
Nachts klettern sie auf die Pflanzen, um die Blätter vom Rand her u-förmig anzufressen.
Bei uns entwickelt sich meist eine Generation im Jahr.
Ab Ende Juni legen die Käfer mehrere hundert Eier in der Nähe ihrer Wirtspflanzen ab und ab August schlüpfen die Larven.
Man findet die dicklichen, weißen, gekrümmten Larven mit der hellbraunen Kopfkapsel im Wurzelbereich.
Sie richten durch ihre Fraßtätigkeit an den Wurzeln große Schäden an, die zum Absterben der Pflanze führen können.
Die Larven überwintern im Boden und im April/Mai des folgenden Jahres schlüpfen die Käfer, sie beginnen ihre typische Fraßtätigkeit an den Blättern.
Maßnahmen: Nachts Abklopfen und Auffangen der erwachsenen Käfer von den Pflanzen. Bekämpfung der Larven durch den Einsatz von Nematoden (Fadenwürmer).
Diese werden mit dem Gießwasser auf dem feuchten Boden ausgebracht.
Schadbild: Die Pilzinfektion erfolgt über die Endknospe, welche braun wird.
Der Befall geht weiter in die Zweige und Blätter.
Entlang der Blattmittelrippe treten braune Blattflecken auf.
An befallenen Trieben verlieren die Blätter ihren Glanz, sie verfärben sich oft grau-braun und rollen sich schließlich ein.
Die Zweige schrumpfen und verbräunen, es kommt zu Welkeerscheinungen.
Stark infizierte Blätter fallen ab. Der Befall ist meist nur auf wenige Triebe begrenzt, benachbarte Triebe bleiben gesund.
Ursache: Zur Pilzgattung Phytophthora gehören cirka 20 Arten.
Der Pilz Phythophthora cactorum ist in seiner Lebensweise an den Boden gebunden und besitzt einen großen Wirtspflanzenkreis.
Er verursacht Umfallkrankheiten und Wurzel-, Stamm-, Trieb- und Fruchtfäule.
Zum Auskeimen benötigen die Pilzsporen Wasser und Licht, sie können im Boden lange überdauern.
Für eine Infektion ist eine feucht-warme Witterung besonders günstig.
Maßnahmen: Befallene Triebe tief bis ins gesunde Holz ausschneiden und entfernen (Entsorgung über Hausmüll oder verbrennen, nicht auf dem Kompost!).